Auf der Insel Rügen fährt eine dampflokbetriebene Schmalspureisenbahn, die im Volksmund auch „Rasender Roland“ genannt wird. Die Rasende Roland fährt auf einer Spurweite von 750mm von Puttbus, über Binz, Sellin und Baabe nach Göhren. An knapp 100 Tagen im Jahr fährt die Bahn auch von Lauterbach Mole ab.
Der Rasende Roland ist eine Hauptattraktion auf der Insel Rügen und immer eine Fahrt wert. In teilweise fast 100 Jahre alten Wagen wird ein regulärer Betrieb auf der ca. 24 km langen Strecke aufrechterhalten.
Seit nunmehr als 120 Jahren fährt der Rasende Roland mit gemütlichen 30 km/h über die Insel Rügen und verbindet die bekannten Ostseebäder.
Die Geschichte des „Rasenden Rolands“
Zum Ende des 19. Jahrhunderts war im damaligen Deutschen Reich das Eisenbahnnetz nahezu fertiggestellt. In der dieser Zeit konnten gerade sehr abgelegene Landesteile bei der Erschließung nicht berücksichtigt werden. Eine Bahnverbindung in den abgelegenen Landesteilen war daher eher eine Ausnahme.
1892 bekam die Bahnbautätigkeit neue Impulse. Diese kamen damals aus Preußen. Dort wurde das so genannte preußische Kleinbahngesetz verabschiedet. Es regelte den Bau von einfachen und preisgünstigen Eisenbahnen in verschiedenen Spurweiten und vereinfachte diesen zugleich.
Anfang des 20. Jahrhunderts die Strecke Putbus – Göhren kaum noch etwas mit einem kleinen Kleinbahnbetrieb zu tun. Ständig waren die Personenzüge überlastet und nur wenige Güterwagons wurden mitgeführt.
Während der beiden Weltkriege in Deutschland, wäre der Betrieb der Kleinspurbahn beinahe eingestellt worden. Glücklicherweise konnte durch rationales Denken und durch drastische Sparkurse der Betrieb aufrecht erhalten werden.
Eigentlich sollte der Rasende Roland 1976 auf seine letzte Fahrt über die Insel Rügen starten. Erst spät, im Jahre 1974, konnten einige Eisenbahner und ein paar Eisenbahnfeunde ein Umdenken erreichen. Das hatte den Erhalt der Kleinspurbahn zur Folge. Von 1976 an mussten die Fahrzeuge und Gleisanlagen, nachdem Sie jahrelang vernachlässigt worden waren, wieder Instand gesetzt werden.
Nachdem über die Jahrzehnte hinweg immer wieder die Betreiber des Rasenden Roland wechselten, wird dieser mittlerweile von der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH aus Jöhstadt unter dem Namen „Rügensche Bäderbahn“ betrieben.
Mit dem letzten Betreiberwechsel wurde auch das ins stockende geratene Investitionsprogramm wieder aufgenommen, weshalb der Rasende Roland jetzt wieder in eine sichere Zukunft fährt.
Nähere Informationen zum Rasenden Roland findet ihr hier.